Die Linksjugend [’solid] Niedersachsen möge beschließen: Als sozialistischer Jugendverband ist es unsere Aufgabe, konsequent für den Frieden einzutreten. Das liegt im Interesse der vielen. Frieden bedeutet dabei nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern meint die Beseitigung jeglicher struktureller Gewalt, um einen Zustand herzustellen, in dem es nachhaltig humane und zivile Entwicklungen geben kann. Ebenso besteht unser Ziel darin, durch kulturelle und wirtschaftliche Verbesserung eine wirksame Grundvoraussetzung für den Frieden zu schaffen. Dem entgegen werden im Interesse von Macht und Profit Konflikte militärisch – statt durch Diplomatie und Verhandlungen – ausgetragen und Kriege durch Aufrüstung provoziert. Unzählige Menschen werden in den Tod geschickt oder in Not gebracht. Dabei werden in den direkt und indirekt beteiligten Ländern die Möglichkeiten der allgemeinen Lebensverbesserung untergraben, für die Kriegsfähigkeit. Wo bleibt die Bewegung gegen diesen Imperialismus? Wir erleben eine starke Meinungsmache durch die machthabenden Politiker*innen und bürgerliche Medien. Durch diese einseitige Darstellung der Kriegsgeschehnisse werden die Informationsgrundlagen für souveräne Entscheidungen eingeschränkt. Vermittelt wird das Denken in Freund- und Feindbildern, um ihre Hegemonie zu stabilisieren. Dadurch wird nicht nur der Kampf gegen den vermeintlichen Feind gerechtfertigt, sondern das Bild als Freund, der die Ordnung bewahrt erschaffen. Durch den erstarkenden Nationalismus wird verhindert, dass die eigenen Klasseninteressen und ihre Gegner überall erkannt werden. Mit diesen Denkweisen soll verhindert werden das eigene Handeln zu hinterfragen. Die Beeinflussung durch die Emotionalisierung der Geschehnisse, die Kriegshetze und den Nationalismus, stehen der Aufklärung und Perspektivbildung versperrend gegenüber. In den Strukturen der Gesellschaft ist Gewalt grundlegend verankert. Sie wird deutlich in der sozialen Ungleichheit der Einkommensverteilung, der Machtausstattung, der Ressourcen, der Bildungs- und Lebenschancen etc. Hieraus resultiert der Kampf um Macht, Einfluss, Prestige oder individuellem Erfolg, welcher nicht nur in der aktuellen Kriegspolitik stattfindet, sondern auch in der Allgemeinheit zu erkennen ist. Diese Handlungs- und Denkweisen erlernen wir von früh auf, denn das aktuelle Schul- und Bildungssystem fördert das Konkurrenzverhalten, indem erwartet wird, dass wir uns durch Leistung einen höheren Stellenwert erarbeiten. In all dem steckt die Ideologie der Macht des Stärkeren, welche beinhaltet, dass immer jemand verlieren muss, damit man selbst gewinnen kann. Mit der Einrede, dass jeder es schaffen kann, wenn man sich anstrengt wird die Konkurrenz untereinander legitimiert. Dies führt zu einer starken Vereinzelung. Erfolgreiches Lernen findet jedoch in einem dialogischen Prozess statt. Nur durch den Austausch erkennt man gemeinsame Interessen und kann anhand dieser kreative und neue Ideen entwickeln, welche dazu befähigen sich aktiv einzubringen und eine positive Alternative zu bilden. Insofern besteht unsere Aufgabe darin in noch ausgeprägterem Maße die Alternative zu Konkurrenz- und Schwarz-Weiß-Denken aufzuzeigen, zu sein und voranzubringen. Und das überall. Bei unseren Basisgruppentreffen, auf Demonstrationen, am Esstisch und in der Kneipe… Solche kritischen Auseinandersetzungen bergen für uns, wie für alle, neu mündig gegenüber dieser kriegerischen Hegemonie zu werden und unsere gemeinsamen Interessen zu erkennen. So kann Jede*r begreifen, dass es ein fruchtvolles Zusammenleben ziviler Kooperation, über nationale und kulturelle „Grenzen“ hinweg, bedarf. Umgekehrt, dass sich der Normalität von Militär und dem Streit um Brotkrumen hier vor Ort neu entschieden entgegengestellt werden muss.
Deswegen mischen wir uns ein und planen dieses Jahr:
• Konkrete Aufklärungsaktionen und -veranstaltungen z.B. auf Jobmessen gegen die Bundeswehrwerbung, …
• Ein Diskussionswochenende zu einer friedenspolitischen Fragestellung
• Unterstützung sozialer Proteste
• Eine aktive Mitgestaltung für fortschrittliche Ostermärsche
• Zusammenarbeit und Bündnisarbeit sowohl mit anderen Basisgruppen als auch mit anderen Jugendverbänden